Angebote für Oberstufenkurse und Studierende
Angebot 15: "Schon aufgeklärt?" - das Zeitalter der Aufklärung verstehen
(KLASSEN 11-13, ROCHOW-MUSEUM und schulmuseum, 3 STUNDEN)
Vernunft fürs Volk!" - das war die Devise, die der Gutsherr Friedrich Eberhard von Rochow im 18. Jahrhun- dert formulierte. Mit viel Energie und Konsequenz trieb er mittels Reformen Bildung und Landwirtschaft sein großes Projekt der „Volksaufklärung" voran. Was war seine Motivation? In welcher Verbindung stand er zu ande ren Aufklärern seiner Zeit? - Und zu guter Letzt: Was hat die Epoche der Aufklärung mit uns zu tun?
Diesen Fragen wird in einem interaktiven und partizipativ gestalteten Workshop nachgegangen, der sich vor allem an Jugendliche richtet, die sich im schulischen Kontext mit der Epoche der Aufklärung auseinandersetzen. In Reckahn erhalten sie einen erstaunlichen Blick auf regionale Geschichte, die eng mit der Aufklärungsbewegung der damaligen Zeit verknüpft ist.
Angebot 16: "Tugend, Treue, Eigenständigkeit" - Das Schloss Reckahn als geselliger Treffpunkt aufgeklärter Frauen
(Klassen 11-13 und Studierende, 3 Stunden)
Die Gutsherrin Christiane Louise von Rochow empfing im Schloss Reckahn bedeutende Frauenpersönlichkeiten ihrer Zeit wie Casimire Gräfin zur Lippe, die Schriftstellerin Elisa von der Recke, die Agrarreformerin Helene Charlotte von Friedland oder die Malerin Suzette Henry. Es waren bür- gerliche und adlige Frauen, die sich in ihrem eigenen Leben Freiräume erkämpften. Sie interessierten sich für die Bildungs- und Agrarreformen auf der Gutsherrschaft und waren befreundet mit Christiane Louise.
Nach einem Rundgang durch die Ausstellung erkunden die Teilnehmenden die Biografien ausgewählter Frauen auf Grundlage von Quellen wie Porträts und Briefe sowie Sekundärliteratur. Dabei kommen sie den zugeschriebenen Rollen und der Ständegesellschaft vor 250 Jahren näher. In einer offenen Präsentation beleuchten die Teilnehmenden „ihre" Frau aus der Vergangenheit
Angebot 17: "Eine reise durch die Geschichte der Toleranz" - von der anfänglichen Religionsfreiheit bis zum modernen Gedanken der Toleranz
(Klassen 10-13, Rochow-Museum, 3 Stunden)
Heutzutage scheint sie überall präsent und wird konsequent von allen Men- schen gefordert: Die Toleranz. Doch welche Bedeutung verbirgt sich hinter diesem Wort? Und setzen wir den einstigen Toleranzgedanken heute konsequent um?
Das fächerübergreifende Bildungsangebot setzt auf eine selbstentdeckende Erarbeitung des Toleranzbegriffs. Hierbei entwickeln die Jugendlichen zunächst ihre eigene Definition, bevor sie sich auf die Reise (durch das Museum) zum aufklärerischen Grundgedanken machen. Auf ihrem Weg erkunden sie Bedeutung und unterschiedliche Formen der Toleranz im Laufe der Jahrhunderte
Angebot 18: "Willst du mein Freund sein? Ja, nein, vielleicht" - das Freundschaftskonzept der aufklärung verstehen
(Klassen 11-13, Rochow-Museum, 4 Stunden
Würde Friedrich Eberhard von Rochow heute leben, wäre er vermutlich in den sozialen Netzwerken unterwegs. Ende des 18. Jahrhunderts pflegte er intensiven Kontakt zu vielen wichtigen Persönlichkeiten der damaligen Zeit. Er lud sie auf seinen Landsitz nach Reckahn ein, unterhielt eine rege schriftliche Korrespondenz und reiste viel. Warum waren Freundschaften für ihn so wichtig? Was verband ihn mit seinen Freunden - und: Freundinnen? Denn auch mit Frauen tauschte er sich rege über die brennenden Fragen seiner Zeit aus. Welche Themen diskutierte Rochow in seinem Freundeskreis?
In diesem Workshop beschäftigen sich die Jugendlichen mit dem Freundschaftskonzept der Aufklärung und setzen sich zudem mit ihren eigenen Vorstellungen von Freundschaft an der Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Welt auseinander. Da in unseren Sammlungen viele Portraits von Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts vorliegen, kann bei diesem Workshop auf Wunsch auch ein kunsthistorischer Schwerpunkt gewählt werden.
Angebot 19: "Märchenpädagogik" - ist das Wissenschaft oder kann das weg?
(Klassen 11-13, Schulmuseum, 3-4 Stunden)
„Es war einmal ..." Was ist es genau, was das Märchen in erzieherischer Hinsicht so bedeutsam macht und vielen als „pädagogisch wertvoll" erscheinen lässt? Auch im Reckahner Schulmuseum befinden sich Märchen-Schulwandbilder, die den Kindern fast 100 Jahre lang die Lehre von Moral und Tugend vermittelt haben.
Die Jugendlichen setzen sich in einem methodisch vielfältigen, handlungsorientierten Projekttag mit der Geschichte und Bedeutung des Terminus der Märchenpädagogik sowie dem Einsatz von Märchen in der schulischen Erziehung auseinander. Das Bildungsangebot ist fächerübergreifend adaptierbar für Psychologie, Ethik, Philosophie, Deutsch und kann auch in Seminaren von pädagogischen Ausbildungsberufen eingesetzt werden.
Angebot 20: "Wie an der Uni" - Seminararbeiten schreiben
(Klassen 11-13 und Studierende, Rochow-Museum und
Schulmuseum, Zeitdauer individuell)
Das Reckahner Kulturensemble bietet für Jugendliche und Studierende vielfältige Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit (bildungs-) historischen, philosophischen und ethischen Fragestellungen, die durch ihre Relevanz für heutige gesellschaftliche Auseinandersetzungen nicht im theoretischen Diskurs verhaftet bleiben. Die Forschenden können eigenen Vorhaben nachgehen und erhalten dabei Beratung und Unterstützung von einem Team von Mitarbeitenden vor Ort.